Sonntag, 12. April 2009

Alarm am Affenfelsen






Konnte man aus kulinarischer Sicht, auf Sumatra nur zwischen fettaeugigen Rindfleischsuppen, Nasi Goreng, Bami Goreng und Nasi Goreng waehlen (wird immer mit Unmengen von Ei kredenzt, selbst wenn man ausdruecklich cholesterinarm bestellt hatte) so ist es hier eine wahre Freude essen zu gehen. Es gibt Restaurants und Imben (?) aus aller Frauen Laender und wir haben uns schon quer durch die Kontinente gespachtelt. Gestern waren wir zum Beispiel ganz vornehm japanisch fooden, wobei die Leifheit ein wirklich ordinaeres Verhalten an den Tag legte und sich die vorher unter Melonenshake gesetzten Sushiroellchen beidhaendig in die Kopf steckte. Diese lukullischen Extravaganzen haben unsere Reisekasse aber derart strapaziert, das ich fuer die naechsten Tage auf den Verzehr von 5-Minuten -Terrine plaediere. Wahrscheinlicher ist aber, dass wir uns wiedermal des Kindes Leib & Magen Speise "original kalabrische Steinofen-Veggie-Pizza" oder Papayas Lieblingsgericht "Tiger-Prawns an Green-Pepper-Lemongrass-Gemuese mit Jasminreis" ueber den Gaumen springen lassen... speichelspeichel tropftropf...

Letztens haben wir noch einen waschechten Balinesen aufgetrieben, der uns tagsdrauf ein bisschen die Gegend mit seinem Jeep gezeigt hat. Mir ist der Typ supersympatico, vielleicht auch weil er mich von der Statur her an meinen Onkel "Karl-Heinz" aus dem thueringer Wald erinnert. "Komang" ist Fremdenfuehrer, Nachtwaechter in unserem Hotel, mehrfacher Familienvater, Boxer, Tattoowierer, schnitzt balinesische Goetter aus Teak-Holz, tanzt traditionelle Taenze im Verein, spielt in der insulanischen Kreisliga Volleyball etc.pp. Ein echtes Multitalent quasi. Er spricht sehr langsam, mit butterzarter Stimme, ein ganz wunderliches Englisch, laechelt immer freundlich und sieht dabei aus wie Buddha in seiner feisten Bierbauchphase. Ich bin wirklich begeistert von dem Jung und wir werden ihn in ein paar Tagen, in seinem Dorf in der naehe des Vulkans Gunung Agung besuchen.

Jedenfalls waren wir einen Nachmittag an der Suedspitze der Insel, Ulu Watu, und die Tempelanlagen, auf einer spektakulaeren Klippe gelegen, sind bevoelkert von dutzenden, diebischen Affen. Beim Eintritt wurde uns gleich geraten, alles was nicht Niet & Nagel-fest ist im Rucksack zu verstauen (selbst Uhren und Ohrringe). Leif hatte einmal, mit einem jungen Grauschopf-Makaken, eine handfeste Auseinandersetzung um seine mitgebrachte Wasserflasche. Der haarige Strolch stuerzte sich auf das erschrockene Kind, wollte dann partout nicht loslassen und zerrte minutenlang wie wild an der Plastepulle. Aber, der junge humanoide Plinfa 2000 aus dem Team Pokemon ging siegreich aus dem Flaschenziehen hervor und hatte seinen Spass an der Kraeftemesserei!

Man hoerte auch staendig irgendwelche koreanischen Reisegrueppler schreien und fluchen, wenn wieder einmal eine Ray-Ben-Brille den Besitzer wechselte. Die Affen liessen sich manchmal noch gegen ein paar Erdnuesse zur Rausgabe der Beute bewegen, aber so manches Designer-Utensiel wurde haemisch kreischend in die Baumwipfel verbracht, um dort genuesslich in seine Einzelteil zerlegt zu werden. 1 : 0 fuer den FC Monkey Mafia he, he!

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