Freitag, 17. April 2009

Landflucht - Anziehgoetter - Reisbauerblues







Wie eigentlich ueberall, ist die Pampa und das unfrequentierte Umland immernoch am schoensten. Heeeeerlich dieses laendliche Bali! Und endlich findet man auch mal Gasthaeuser mit moderaten Preisen, schwerarbeitende Bevoelkerung die mit sich selbst zu tun hat und einem nicht staendig etwas verkaufen will und andere gutartige Menschen. Wir wuerden wirklich gerne noch mehr von dieser beschaulichen Seite des Landes kennenlernen, aber die Heimat & ihre Pflichten rufen uns so langsam aber sicher zurueck. Ohhgott Europa... wo das Leben schneller ist als dein Herz schlagen kann!

Richtig putzig finde ich, dass hier sogar den steinernen Goetterstatuen Sarongs um den dicken Bauch gebunden werden, damit diese sich ja keinen Schnupfen holen wenn es mal wieder regnet. Suess!! Mir in meiner neuen Tracht, werden nun von den aelteren Bevoelkerungteilen wohlwollende und von der Jeans-tragenden Jugend verstaendnisslose Blicke entgegengebracht. Egal, hauptsache ich bin die klebrigen Kunstfasershorts los.

Was mich momentan allerdings besonders negativ beschaeftigt, ist die Raeumung des altehrwuerdigen besetzten Hauses im thueringischen Erfurt. Das die Polizei hierbei nicht zimperlich vorgeht, brauch eigentlich nicht weiter erwaehnt zu werden, da dies eine lange Tradition in Kaltland hat und es einfach dazu gehoert Bunthaarige & Autonome mit besonderer Haerte zu belangen.

So werden 5 Uhr frueh Raeumpanzer, Helikopter und Hundertschaften von Riotcops angekarrt, welche sich dann mehrere Stunden lang in einem rauschhaften Schlagstockeinsatz mit Traenengasbeschuss auslassen, um das seit 8 Jahren bewohnte Gelaende so schnell und gruendlich wie moeglich zu "saeubern". Gruendlich Saubermachen... haben das die Deutschen nicht schon einmal temporaer erfolgreich getan?! Jetzt ist die Region halt wieder um eine selbstverwaltete, subkulturelle Einrichtung aermer und die Stadtverwaltung muss sich mit noch ein paar mehr unzufriedenen, frustrierten Jugendlichen herumschlagen. Sie hat ja sonst keine Probleme! ..."Am 16. April erklärte der Polizeisprecher Manfred Etzel vor Journalist_innen bei der Räumung des Topf & Söhne-Geländes habe es keine Verletzten gegeben. Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen. Durch das rabiate Vorgehen der Polizei wurden mindestens fünf Personen in der Sitzblockade verletzt. U.a. wurde einer jungen Frau die Nase gebrochen, zwei Personen wurden durch die Polizei am Hals verletzt und mussten einen Arzt aufsuchen. Des weiteren erlitten mehrere Menschen durch das brutale Vorgehen Hämatome und Schürfwunden.
Während der Räumung der Blockade wurde Menschen ins Gesicht geschlagen. Auch bei den Festnahmen wurden einzelne Personen von den Polizeibeamten getreten und trotz gefesselter Hände mehrere Minuten auf den Boden gedrückt. Die Gefangenen wurden bis zu sechs Stunden in einem Gefängnisbus festgehalten wobei ihnen sowohl Wasser und Nahrung als auch der Zugang zur Toilette verweigert wurde. Einer Asthmatikerin wurde eineinhalb Stunden der Zugang zu ihren Medikamenten verwehrt. Wenn sich über die unzumutbaren Zustände beschwert wurde stellten die Polizisten einfach die Musik des Autoradios lauter.
„Die Dreistigkeit mit der die Polizei in der Öffentlichkeit ihre Friedfertigkeit lobt, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht für uns.“ sagte eine Teilnehmerin der Blockade.“...

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